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Gut essen in der Stillzeit, meine liebsten Rezepte und überbackene Erdäpfel mit Kürbisfüllung

Oft werde ich derzeit gefragt ob ich nun mit Baby noch zum Kochen komme und was ich denn zur Zeit so esse, mit der Bitte doch „schnelle Rezepte für Mamas“ zu veröffentlichen, die auch, wenn man sein Baby stillt, gut geeignet sind. Das habe ich als Anlass genommen um hier ein paar Ideen, Erfahrungen und Rezepte zusammen zu tragen.

Ernährung in der Stillzeit

Kochen mit Baby ist nicht immer einfach, auch für mich nicht, und es kommt natürlich auch mal vor dass es bei uns Würstl, Eierspeise oder einfach etwas Kaltes gibt, oder wir einfach etwas zu Essen bestellen. Aber grundsätzlich versuche ich jeden Tag zu kochen, oder eben gleich mehr zu machen, sodass wir zwei Tage etwas Gutes zu essen haben. Planung ist hier besonders wichtig und ich habe die Erfahrung gemacht dass es von Vorteil ist, wenn man auf Etappen kochen kann, wenn zwischendurch gewickelt, gestillt oder auch einfach gespielt werden sollte.

Auch bei mir hat es länger gedauert bis ich das Kochen, wie so vieles andere auch wieder gut im Griff hatte und ich habe erst jetzt, nach vier Monaten, das Gefühl so richtig in meiner Rolle als Mama angekommen zu sein. Jetzt sind wir ein eingespieltes Team und ich weiß genau wie sie mir ihre Bedürfnisse näher bringt und wie ich bestmöglich darauf eingehe.

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Was dem Baby gut tut

Ich habe hier ein paar Rezepte gesammelt, die ich im Moment gerne koche. Vorweg dachte ich mir aber euch ein paar Erfahrungen zum Thema Ernährung in der Stillzeit mitzugeben. Schon in der Schwangerschaft habe ich mir einiges diesbezüglich durchgelesen und die Meinungen bzw. Empfehlungen in diversen Ratgebern gingen sehr weit auseinander.

Während die einen dazu raten alles zu essen, raten andere strikt von blähenden Lebensmitteln, wie Zwiebel, Kohlgemüse, Hülsenfrüchte etc. sowie von sehr säuerlichen Lebensmitteln wie Zitrusfrüchte und Paradeiser ab. Um auf Nummer sicher zu gehen habe auch ich in den ersten Wochen nach Stellas Geburt auf einen Großteil der eben genannten Lebensmittel verzichtet, in der Sorge, dass mein kleines Mäuschen sonst Blähungen oder einen roten Popo haben könnte. Doch einerseits hatte ich Glück und sie hatte von vornherein wenig Probleme mit der Verdauung, zum anderen glaube ich, dass auch hier nicht ausschließlich die Ernährung daran Schuld ist. Manche Essen alles und dem Baby geht es gut, andere verzichten auf das meiste und ihr Baby hat trotzdem Bauchweh. Der kindliche Organismus braucht einfach ein wenig um anzukommen und sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, wurde es doch 9 Monate über die Plazenta versorgt. Und so habe ich mich Schritt für Schritt vorgetastet und immer wieder etwas mehr ausprobiert. Wichtig ist festzustellen und auszuprobieren was den Kleinen und uns selbst gut tut, jeder Mensch reagiert anders auf bestimmte Lebensmittel.

Ein kleines Beispiel, was Stella und mir jetzt in der Stillzeit nicht so gut bekommt sind Bohnen und Linsen. Was ihr überhaupt nichts ausmacht sind Paradeiser – dabei hatte ich schon die schlimmsten Geschichten gelesen, dass sie den Kleinen nicht gut tun. Und ich LIEBE Paradeiser aus dem eigenen Garten, was war ich froh, dass ich diesen Sommer nicht darauf verzichten musste. Zum Thema Zwiebel und Knoblauch, ich koche derzeit mit beidem, gut geröstet vertragen wir sie gut, auf den rohen Knoblauch im Salat verzichte ich aber zur Zeit. Vorwiegend aber wegen dem intensiven Geruch – seit meiner Schwangerschaft ist mein Geruchs- und Geschmackssinn viel sensibler geworden, roher Knoblauch begleitet mich oft Tage. Meist nehme ich aber eine halbe Zwiebel, bei Rezepten die ich früher mit einer ganzen gekocht hätte.

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zusätzliche Kalorien in der Stillzeit

Im Winter besuchte ich auch noch einen Vorbereitungskurs zum Thema Stillen bei der lieben Doris Koller in Donnerkirchen (www.stillleben.at), wo wir auch den Basiskurs für werdende Eltern belegten. Sehr zu empfehlen für alle, die sich gut auf die erste Zeit mit einem Neugeborenen vorbereiten wollen. Ich habe die Kurse bei ihr geliebt! Bei ihr habe ich auch gelernt, dass eine stillende Mama um die 500-600 kcal pro Tag verbrennt, was ich anfangs nicht so ganz glauben konnte aber schon nach wenigen Tagen als Mama gemerkt habe. Ich hatte schlichtweg mehr Hunger.

Das heißt man sollte in der Stillzeit etwas mehr als vor Schwangerschaft essen und wenn möglich diesen Bedarf mit Vollkornprodukten (machen schön lange satt!), Obst und Gemüse und gutem Eiweiß, Nüssen oder gesunden Fetten stillen. Auch Milchprodukte sind in der Stillzeit wichtig, was aber bitte nicht heißt, dass man literweise Milch trinken soll. Es ist vollkommen ausreichend Joghurt, Topfen, Käse und andere Milchprodukte in die Ernährung einzubauen.

Gut frühstücken ist wichtig!

Doch die Stillzeit ist eindeutig eine Ausnahmezeit und ich kann nur sagen, dass ein Stück Schokolade ab und zu ungemein gut tut. Besonders die ersten Wochen nach der Geburt hatte ich ständig Hunger, mehrere kleine Mahlzeiten waren Pflicht. Heute esse ich 3-4 Mal pro Tag, was ich aber schon in der Schwangerschaft begonnen habe und in der Stillzeit beibehalten habe ist ein großes Frühstück. Denn nach einer aufregenden Nacht mit durchschnittlich 2–3 Stillmahlzeiten für die Kleine habe ich am Morgen bereits einen Beerenhunger. Am liebsten starte ich mit Birchermüsli oder der Saison angepasstem Porridge in den Tag. Das hält lange satt, auch wenn das Mittagessen mal etwas später dran ist. Aber auch eine Avocado auf Vollkornbrot mit einem Spiegelei findet sich auf meinem Frühstücksteller.

Was Gewürze betrifft, so würze ich wie gewohnt, einzig die Schärfe habe ich ein wenig reduziert und gebe nicht ganz so viel Chili hinein.

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Es herbstelt bei uns

Und mit der ersten Jacke, zieht auch der Herbst wieder bei uns ein. Überall bekommt man jetzt wunderschöne, große, kleine, längliche, runde und auch ganz originell geformte Kürbisse.

Ich weiß die einen finden ihn schon langweilig, doch der Hokkaido-Kürbis ist und bleibt mir für immer der liebste. Auch wenn es schnell gehen muss ist er besonders praktisch, da man die dicke Schale nicht entfernen muss. Lustigerweise gelingt es mir aber seit ein paar Jahren partout nicht, ihn anzubauen. Alles was ich bekomme sind Pflanzen mit Blüten, aber keine Kürbisse darauf. Naja, vielleicht hab ich nächstes Jahr ja mehr Glück mit den Kürbissen. Gut, dass so viele Bauern und Hobbygärtner aus der Region erfolgreicher sind als ich.

Ein neues Rezept, das ich für mich entdeckt habe sind überbackene Erdäpfel mit Kürbisfüllung, seit dem Erstversuch gibt es sie nun öfter bei uns. Schmecken super gut, sind passend zur Saison, vegetarisch, gesund und im Notfall auch kalt sehr lecker. Natürlich können die Zutaten der Füllung nach Lust und Laune variiert werden. Wenn ich Erdäpfel koche koche ich meist nicht nur die Anzahl die ich brauche, sondern gleich mehr um dann am darauf folgenden Tag Petersilien-Erdäpfel, Erdäpfelpüree, eine cremige Suppe oder ähnliches daraus zu machen. So erspart man sich Zeit und es bleiben keine Reste wie zum Beispiel drei kleine Erdäpfel, die in der Speis vergessen werden.

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Überbackene Erdäpfel mit Kürbisfüllung 

Zutaten

für 2 Personen

  • 2 große oder 4 mittlere Erdäpfel (festkochend)
  • 150 g Hokkaido
  • 100 g Zucchini
  • 2 mittlere Paradeiser
  • 1 Ei
  • 100 g Bergkäse
  • 1 TL Salz
  • 1 Prise Pfeffer
  • viele frische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Thymian, Rosmarin

Zubereitung

  1. Erdäpfel waschen und in Salzwasser weich kochen (je nach Größe ca 20–30 Minuten).
  2. Kürbis und Zucchini und Paradeiser in kleine Stücke schneiden. Kräuter hacken und Bergkäse fein reiben.
  3. Geschnittenes Gemüse, Kräuter, Käse, Salz, Pfeffer und das Ei in einer Schale gut vermischen.
  4. Die gekochten Erdäpfel abschrecken, der Länge nach halbieren und mit einem Löffel aushöhlen, sodass man ausreichend Füllung hineingeben kann.
  5. Das Innere der Erdäpfel ebenfalls klein schneiden und zur Gemüsemasse geben.
  6. Die Erdäpfeln mit der Masse füllen, in eine ofenfeste Form geben und im vorgeheizten Backrohr bei 190°C ca. 20 Minuten backen.

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Als kleine Anregung was man noch mit gekochten Erdäpfel-Resten noch machen kann: einfach mit der Gabel flachdrücken, in eine Ofenform geben. Mit Olivenöl, Rosmarin, Petersilie, Salz und schwarzem Pfeffer würzen, eine Handvoll Paradeiser obendrauf und 20 Minuten bei 180°C ins Backrohr schieben. Dazu ein gebratenes Fischfilet, Kotelett, Hühnerfleisch oder was auch immer das Herz begehrt. Et voíla – gut essen ist so einfach.

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Viele der Rezepte, die ich auch jetzt in der Stillzeit gerne mache findet man schon auf meinem Blog. Meine liebsten Rezepte bzw. Beiträge mit Rezepten habe ich hier nochmal zusammen gefasst:

Pfiat eing God,
das Mundwerk

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