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Es geht nichts über frische Salzstangerl

Das letzte Mal, dass es bei uns diese eisigen Temperaturen hatte war im Feber 2012. Ganz schön lange her also, seitdem man das letzte Mal für einen herkömmlichen Spaziergang den Schi-Anorak auspacken musste. 

Vor allem aber haben wir schon sehnsüchtig auf den Schnee gewartet, der uns im Osten Österreichs ja nicht allzu oft mit seiner Anwesenheit beglückt. Heute Morgen war die Freude deshalb riesig und schon früh am Morgen traf man auf den verschneiten Wegen und in den Weingärten Kinder, die eifrig ihre Schlitten zogen. Optimal war der Schnee zwar dafür nicht, weil viel zu pulvrig, aber das macht nichts. Hauptsache der Spaß kommt nicht zu kurz. Vor allem aber mag ich die kreativen Varianten des Schlitten-ziehens.

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Ziehen muss man die Schlitten deshalb, weil wir ja keine Berge haben und die paar Hügel, die es gibt, mit Weingärten bepflanzt sind. Schlitten-Pisten in dem Sinn gibt es also nicht. Also müssen sie gezogen werden. Während manche ganz old-school und dennoch wunderbar romantisch die Pferde vor die Schlitten spannen, packen andere ihr Quad aus, hängen die Schlitten an die Autos, oder, wie gerade eben erst angetroffen – an die Traktoren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange nur alle einmal im Schnee gelandet sind.

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Um das Haus mit einer wohligen Wärme zu fluten hilft an Tagen wie diesen nur eines: den Ofen ordentlich einheizen und das Backrohr anwerfen. Beides wurde bei uns dieses Wochenende mit Freude bespielt, der Schwedenofen mit frisch gehacktem Holz, das Backrohr mit handgerollten Salzstangerl. Das letzte Mal, dass ich Salzstangerl gerollt habe, war beim Brotbackkurs von Fritz Potocnik in seiner Bio-Backschule im Waldviertel. Davor, war das letzte Mal vermutlich vor über 10 Jahren in der Bäckerei meiner Großeltern. Das Rollen ist gar nicht so einfach und bedarf etwas Übung. Wer den Schwung aber mal draußen hat, dessen Freude über diese Meisterwerke ist groß.

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Bestreuen kann man die Salzstangerl ganz nach Belieben, klassisch mit Salz und etwas Kümmel, oder gerne auch mit Kräutersalz, Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Mohn usw.

Auch gefüllt schmecken sie hervorragend! Ich habe die Hälfte der Salzstangen letztes Mal mit einer Schinken-Füllung gefüllt. Dazu habe ich einfach etwas Zwiebel angebraten, ganz klein gewürfelten Schinken hinzugegeben, etwas frisch gehackte Petersilie, Salz und Pfeffer – sehr zu empfehlen!

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Zubereitung Salzstangerl (64 Stück)

  • 1 kg Mehl
  • 1 Würfel Germ
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Salz
  • 1/2 L warme Milch
  • 100 g flüssige Butter
  • Salz
  • Kümmel bzw. Gewürze nach Belieben
  • Ei und 3 EL Milch zum Bestreichen
  1. Die Germ in die lauwarme Milch bröseln und solange umrühren bis sie sich aufgelöst hat. Das Mehl in eine Germschüssel geben und in der Mitte eine Mulde machen.
  2. Zucker und Salz hineingeben. Die lauwarme Milch und flüssige Butter in die Mulde gießen und mit etwas Mehl, vom Rand der Schüssel bestäuben. Das Dampfl an einem warmen Ort ca. 20 Minuten ruhen lassen.
  3. Danach alles zu einem glatten Germteig verkneten, zudecken oder mit dem Deckel der Germteig-Schüssel verschließen und eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Danach den Teig in 8 gleich große Teile teilen, zu Kugeln formen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ablegen.
  5. Je eine Teigkugel auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen. Den Teig in 8 Teile schneiden, je ein Dreieck nehmen und von außen nach innen zusammenrollen. Dabei am besten den schmalen Zipf festhalten und während des Rollens etwas in die Länge ziehen damit die Salzstangerl um die Mitte nicht zu dick werden.
  6. So lange fortfahren bis der ganze Teig aufgebraucht ist.
  7. Ein Ei verquirlen und mit 3 EL Milch mischen. Die Salzstangerl auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, mit der Ei-Mischung bestreichen und nach Belieben mit Salz, Kümmel oder anderem bestreuen.
  8. Im vorgeheizten Backrohr bei 170°C 12–15 Minuten goldgelb backen.

Wer die Salzstangerl noch kleiner machen möchte, kann die Teigkugel auch in 16 Teile teilen oder einfach anstatt 8 Kugeln, 10 formen. 

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Moizeit,
das Mundwerk

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