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Kirschkernweitspucken. Kirschbaumklettern. Kirschenstrudel.

Kirschkernweitspucken. Kirschbaumklettern. Kirschen-Ohrringerl. Kirschketterl. Kirschen haben in unserer Kindheit immer schon unsere Fantasie beflügelt. Stundenlang standen wir vor einer hohen Mauer und haben versucht die Kirschkerne über die Mauer auf die andere Seite zu spucken. Beim Kirschbaumklettern ging es darum, die prallsten, dunkelsten Kirschen von der Spitze des Baumes zu ergattern, während die anderen Kinder mit Kübeln unten standen und die Kirschen nach Möglichkeit und Können auffingen. Mehr als die Hälfte ging zwar daneben, aber immerhin hatten wir die dekorativsten T-Shirts. Vor allem die Weißen glichen danach eher den Resultaten eines Kriegsspiel als dem friedlichen Kirschenpflücken.

Wir Mädchen haben uns mit den schönsten Kirschenpaaren dann auch geschmückt, die Pärchen übers Ohr gehängt oder die Kirschenstängel so lange ineinander verwickelt bis es eine halbwegs tragbare Kette ergab. Die Haltbarkeit dieser Kette sei dahingestellt, schließlich ging es ja um den Moment. Und in genau diesem Moment waren wir hübsch, im anderen verklebt und beschmiert aber immerhin mit kirschroten Lippen. Die darauffolgenden Küsse brauche ich jetzt ja nicht erwähnen. Später dann, falls überhaupt noch Kirschen übrig waren, wurden sie in die Küchen gebracht, wo dann die Mamas oder Omas die fruchtigsten Kirschenspezialitäten daraus zauberten. Kirschenmarmelade, Kirschenkuchen, Kirschenstreuselkuchen, Kirschenjoghurt, Kirschenstrudel. Genau, KIRSCHENSTRUDEL! Mein absoluter Höhepunkt der Kirschsaison. Es wird Zeit Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen.

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Zubereitung Strudelteig

  • 150g Mehl glatt
  • 15g Sonnenblumenöl
  • 75ml Wasser
  • 1/2 TL Essig
  • 1 Prise Salz

Mehl mit Salz in eine Schüssel geben, eine Mulde eindrücken, das Öl, Wasser und Essig zugeben und verkneten bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Die Arbeitsfläche mit wenig Mehl bestauben und den Teig mit den Händen kräftig durchkneten. Teig zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und mindestens 30 Minuten ruhen lassen.

Zubereitung Füllung

  • 500g entsteinte Kirschen
  • 100g Semmelbrösel
  • 3 EL Walnüsse (oder Mandeln)
  • 3 EL brauner Rohrzucker
  • 1 Prise Zimt
  • flüssige Butter zum Bestreichen
  1. Die Brösel gemeinsam mit dem Zucker, Zimt und den Nüssen in einer beschichten Pfanne kurz anrösten, Kirschen untermischen.
  2. Ein großes Geschirrtuch mit Mehl bestauben und den Teig so dünn wie möglich darauf ausrollen und anschließend mit dem Handrücken hauchdünn ausziehen. Man sagt der Teig soll so dünn sein, dass man darunter eine Zeitung lesen könnte.
  3. Den Teig mit der flüssigen Butter bestreichen und das untere Drittel mit der Kirsch-Brösel Mischung belegen. Den Rand frei lassen und diese dann einschlagen.
  4. Von der belegten Seite her aufrollen und mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzten. Mit flüssiger Butter bepinseln und bei 200°C ca. 30 Minuten goldgelb backen. Mit Staubzucker bestreuen und mit Schlagobers oder Vanilleeis servieren.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Susanna

    Ich denke viele teilen diese Kinheitserinnerungen mit dir, so auch ich! Wir hatten im Garten zwar nur zwei Schattenmorellenbäume, aber selbst die doch eher sauren Früchte konnten uns vorm Weitspucken nicht abhalten. Kirschenstrudel kenn ich bisher nur aus dem Café, aber mit deinem schönen Rezept werde ich den sicher auch mal probieren.
    Grüße,
    Susanna

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